Zum geschichtlichen
Hintergrund des Films:
Sigmund Freud
(1856-1939) studierte in Wien Medizin und eröffnete dann eine
Privatpraxis für Neurologie. 1885 lernte er bei Charcot in Paris,
daß viele körperliche Störungen einen psychischen Hintergrund
haben und führte dann in Zusammenarbeit mit dem Wiener Arzt Josef
Breuer Hypnose zur Behandlung von psychisch Gestörten durch.1886
heiratete er Martha Bernays. Freud entwickelte dann mit der Technik
der "freien Assoziation" eine Behandlungsweise um an verdrängte
psychische Erlebnisse zu kommen, die der Hypnose überlegen war.
Freud praktizierte über 40 Jahre in Wien und behandelte Patienten,
sein Honorar von umgerechnet 30,- Mark pro Stunde war für die
damaligen Zeiten schon ausgesprochen hoch, was Freud mit dem Satz
rechtfertigte: "Eine Behandlung, die umsonst ist, ist
umsonst". Aus der psychoanalytischen Arbeit mit seinen
Patienten leitete Freud eine eigene Persönlichkeitstheorie ab, die
er in einer Vielzahl von Büchern veröffentlichte. Aufgrund seiner
Studien insbesondere über die Phasen der psychosexuellen
Entwicklung von Kindern, wurde er in der Wissenschaft zunächst
verspottet, die Damen erröteten alleine bei der Nennung seines
Namens, auch die Kirche wandte sich gegen ihn. Erst um 1930 hatte
sich seine Lehre weltweit durchgesetzt, so daß Freud viele Ehrungen
zuteil wurden. 1938 wurde er, da er Angehöriger des jüdischen
Glaubens war, von den Nazis verhaftet. Prinzessin Maria Bonaparte
zahlte jedoch eine hohe Kaution für ihn und Freud konnte nach
London emigrieren. Nach einem langen Leiden an Zungenkrebs starb er
hier 1939. Seine Tochter Anna, das jüngste und liebste seiner sechs
Kinder, setzte sein Lebenswerk fort und entwickelte insbesondere die
Kinderanalyse weiter.
Die Besonderheit dieses historischen Films liegt in seinem
halbdokumentarischen Charakter. Die beiden Hauptrollen Marie
Bonaparte und Sigmund Freund sind geschichtliche Figuren, deren
Historien bis ins Detail recherchiert und dokumentiert sind. Dazu zählt
das Umfeld ebenso wie ihre Gewohnheiten oder ihr äußerliches
Erscheinungsbild.
Hochkarätige
österreichische Darsteller
Neben Cathérine Deneuve, Heinz und Anne Bennent sind auch mehrere
wichtige Rollen mit hochkarätigen österreichischen Schauspielern
besetzt: Elisabeth Orth (Freuds Ehefrau Martha), Gertraud Jesserer
(Freuds Schwägerin Minna), Christoph Moosbrugger (Maries Ehemann,
Prinz George von Griechenland), Fritz von Friedl (Georges Onkel und
Lebenspartner) und Nicole Beutler (Psychoanalytikerin Ruth Mack). In
kleineren Parts sind außerdem Heinz Marecek, Hörbiger-Spross
Manuel Witting, Arthur Denberg, Fritz Egger u. a. zu sehen. Gedreht
wird "Marie Bonaparte" vorwiegend in französischer
Sprache. |