Und wer ist jetzt bereit, mit mir mitzuleiden...?
Das Gedicht war eine spontane Eingebung anläßlich eines solchen (jedes Mittel ist Recht, diesen Termin zu verzögern).

 

Zahnarztbesuch

 

 Zum Zahnarzt muß i gehen.
Kann das irgendwer verstehn,
was i leid jetzt für a Qual?
Aber mir bleibt ka andre Wahl!

 

Die Viere da, die müssen raus,
die sind kaputt, so schaut das aus,
hat die Ärztin zu mir gsagt,
und seither mich der Schauder plagt.

 

Jetzt sitz i da und wart, daß ruft wer mein Namen
Und hab nimmermehr meine Gedanken beisammen.
I tram von an warmen Eis und an Backhendl, das fliagt,
davon, daß i die Pockerlfrasn hab kriagt.

 

Plötzlich ruft jemand ganz laut: Herr Ritter!
Nie hätt i mir dacht, wie mei Name klingt bitter-
lich, mir wird glei ganz kalt und warm,
i zitter am Körper, daß einer derbarm.

 

Herr Ritter, es tut mir so leid,
die Ärztin is krank, die sie da betreut!
Kommens doch später noch einmal vorbei,
wie wärs nexten Freitag, da hätt ma was frei!

 

Wie aus einem dichten Nebel hervor,
so klingt diese Stimme jetzt an mein Ohr.
I kanns net glauben, so hätt i umsonst
Mi gfüacht als wie und halbat anbrunzt?

 

Und nextn Freitag soll i no amol her?
Na, da kommt jetzt sicherlich mir was daquer!
Die Zähn san hin, - aber sie tuan net weh,
drum laß i s jetzt sicha a Weil no drin steh!